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Eingebetteter Ball im Gelände – Wann gibt es straflose Erleichterung?
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12.08.2025

Eingebetteter Ball im Gelände – Wann gibt es straflose Erleichterung?

Der Herbstregen hat den Platz aufgeweicht, und du schlägst ins leicht ansteigende Rough. Als du ankommst, siehst du: Der Ball steckt tief – fast bis zur Hälfte – im Boden.

„Klar, eingebettet – ich darf doch droppen“, denkst du.
Aber Vorsicht: So einfach ist es nicht. Die Regeln machen hier klare Unterschiede.


1️⃣ Grundregel – 16.3a

Du bekommst nur straflose Erleichterung, wenn:

  • Der Ball im Gelände liegt (Gelände = alles außer Abschlag, Grün, Penalty Area, Bunker)

  • Der Ball steckt teilweise unterhalb der Bodenoberfläche

  • Die Lage wurde durch den eigenen Einschlag verursacht

Das bedeutet:

  • Eingebettet im Fairway → Ja, Erleichterung

  • Eingebettet im Rough (Gras/Boden) → Ja, Erleichterung

  • Eingebettet im Grün → andere Regel (13.1c), dort darfst du den Einschlag reparieren

  • Eingebettet in einer Penalty Area oder im Bunker → Nein, keine Erleichterung nach 16.3b


2️⃣ Die wichtige Ausnahme – Sand im Gelände

Hier kommt der Knackpunkt, den viele Golfer nicht kennen:

Liegt der Ball in Sand eingebettet und dieser Sand ist nicht auf Fairwayhöhe oder kürzer gemäht → keine straflose Erleichterung.

Beispiele:

  • ✅ Ball steckt in einer Sandsenke im Fairway → Erleichterung erlaubt

  • ❌ Ball steckt in einer sandigen Kuhle im Rough → keine Erleichterung

  • ❌ Ball steckt in einem naturbelassenen Sandbereich am Waldrand → keine Erleichterung

  • ❌ Ball ist unspielbar wegen Hindernis - es ist unvernünftig zu spielen  → keine Erleichterung  

💡 Wichtig: „Fairwayhöhe oder kürzer“ bedeutet nur, dass an der Stelle, wo der Ball liegt der Boden so kurz gemäht ist – nicht das gesamte Gelände.


3️⃣ Eingebettet im Rough – ja oder nein?

  • Ja, wenn der Ball im Gras oder Boden eingebettet ist (egal wie hoch das Gras steht)

  • Nein, wenn er in Sand im Rough eingebettet ist (Sand nicht Fairwayhöhe gemäht)


4️⃣ Weitere Ausnahmen – „Offensichtlich unvernünftig“

Selbst wenn der Ball eingebettet ist, bekommst du keine Erleichterung, wenn:

  • Das Problem nicht der Einschlag ist, sondern ein anderes Hindernis (z. B. Busch, Baum, Mauer)

  • Beispiel: Ball steckt im Boden unter einem Busch, aber du könntest sowieso keinen Schwung machen → keine Erleichterung nach 16.3b


5️⃣ Wie bestimmst du, ob ein Ball eingebettet ist?

Laut Regel 16.3a(2):

  • Der Ball muss im eigenen Einschlagloch liegen

  • Er muss teilweise unter der Bodenoberfläche stecken

  • Du darfst ihn als eingebettet behandeln, wenn es gute Gründe gibt anzunehmen, dass es sein eigenes Einschlagloch ist

  • Nicht eingebettet: durch Schuhe eingedrückt, direkt ohne Flug in den Boden geschlagen, beim Droppen eingesunken


6️⃣ Praxis-Tipps für den Platz

  • Markieren: Vor dem Anheben immer die Stelle markieren

  • Beobachten: Flugbahn und Landung im Auge behalten – erleichtert die Entscheidung

  • Nicht verwechseln: Eingebettet in Sand ≠ automatisch Erleichterung

  • Regelkenntnis: Gerade im Herbst/Winter häufiger relevant wegen weichem Boden


7️⃣ Merksatz

Eingebettet im Gras oder Boden im Gelände → Erleichterung.
Eingebettet in Sand im Gelände → nur, wenn der Sand auf Fairwayhöhe oder kürzer gemäht ist.
Anderes Hindernis als Hauptproblem → keine Erleichterung.




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